Chronik

2016: Die bislang umfassendste Ausstellung der Zeichnungen in Lingen

In den großzügig proportionierten Räumen des Ludwig-Windthorst-Hauses, der Katholisch-Soziale Akademie des Bistums Osnabrück in Lingen (Ems) konnte Gerhard Staufenbiel seine bislang umfassendste Ausstellung mit 77 Zeichnungen der Zeitspanne von 1978 bis 2016 präsentieren. Den Schwerpunkt bildeten der Zyklus »Requiem – Anna Achmatowa gewidmet« , geschaffen zu einem Gedichtzyklus der russischen Dichterin, erstmals zu sehen 1997 im Kreuzgang der Busdorfkirche in Paderborn, sowie der Zyklus »Patmos«, erstmals gezeigt 2011 im Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Uni Bielefeld. »In des Raumes Grenzen in Gestalten der Zeit«, ein Textfragment Hölderlins aus dem »Homburger Folioheft« war das Motto der Ausstellung.

Vom Feuilletonchef der »Neuen Osnabrücker Zeitung«, Dr. Stefan Lüddemann war in der Ausgabe vom  27.8.2016 unter der Überschrift »Zwischen Leben und Tod« u.a. zu lesen:

»[…] Seine Blätter bewegen sich inhaltlich auf der Grenze zwischen künstlerisch freier Zeichnung und penibler anatomischer Erforschung, technisch im Grenzbereich von Zeichnung, Aquarell und Durchdruck­verfahren. Staufenbiel verschiebt sein Thema in Mikroschritten und variiert es in feinsten technischen Abstu­fungen […] Sein Repertoire reicht von der hauchfeinen Umriss­linie bis zu hart gekratzten Schraffuren und weich fließendem Aquarellfond. Staufenbiels Blätter wollen nicht auf vordergründige Inhalte angeschaut, sondern mit sanftem Blick durchforscht sein. Diese Kunst zielt auf eine Sphäre menschlichen Daseins, das Gegen­stand jener Sinnfragen ist, die sich jeder Mensch stellt. Der Schädel als Sitz von Identität und Seele – um nichts weniger ist es Staufenbiel zu tun